5. Aus den Alpen in den Himalaya

 

(Es wird empfohlen, Blog 1-8 in numerischer Reihenfolge zu lesen.)

 

Praktizierte Rituale werden von Experten geleitet, die aus Erfahrung wissen, wohin der Weg führt Sie vermitteln intellektuelles, emotionales, spirituelles und soziales Wissen und Fertigkeiten für die nächste Phase. Sie prüfen die „Adepten“, konfrontieren sie mit Abschied und Tod, bereiten sie auf den Neubeginn vor. Das kann Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre dau­ern. Oft geschieht das al­les in einem vom Alltag abgetrennten Bereich, etwa in Ritualhäusern oder in der Wildnis.

 

Hier stoßen wir auf die vielleicht gravierendste aktuelle Herausforderung. Es fehlen Meister, die uns die Erfahrung der Überwindung genau dieser Krise voraus haben. Wir alle befinden uns – was die Pandemie angeht – auf der Entwicklungsstufe Pubertierender, auf dem Ni­veau von vielleicht 13jährigen.

 

Wir haben ein Führungsproblem. Es gibt keine Blaupause, niemand weiß, wie es aus­geht. Diese Unsicherheit macht aggressiv, verwirrt, lähmt, lässt Menschen verzweifeln oder ver­drängen, holt das Beste und Schlechtes, das Absurdeste und Verrückteste hervor. Das ist in Liminal­zeiten normal – in diesem Ausmaß und weil es uns alle gleichzeitig betrifft, ist es nicht nor­mal.

 

Wir haben – um das Bild weiter zu bemühen – Bergführer, die sich in den Alpen auskennen, wir müssen aber über den Himalaya. Also brauchen wir die allerbesten.

 

Fortsetzung folgt...

 

 

 

 

 

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