2. Die Grenzen der Ordnung

 

(Es wird empfohlen, Blog 1-8 in numerischer Reihenfolge zu lesen.)

 

 

Wir stoßen in Übergangszeiten an die Grenzen der Ordnung.

 

Jede Gesellschaft hat formelle und in­formelle Regeln, die das Leben ordnen. Allumfassend sind die nie (auch nicht in Nord-Korea oder Turkmenistan)! Es gibt immer ungeordnete Bereiche.

 

Beispiel 1: Wann genau ist ein Mensch erwach­sen? Mit dem Abitur, dem ersten Geschlechtsverkehr, dem ers­ten Ge­halt, dem Auszug aus dem El­ternhaus?

 

Beispiel 2: Wann genau endet der Tag und beginnt die Nacht?

 

Beispiel 3: Wann genau ist ein Mensch tot? Mit dem Aussetzen der Atmung, des Herzschlags, der Hirntätigkeit?

 

Niemand kann auf diese Fragen genaue Antworten geben. Diese Dinge sind nicht zu definieren. Es ein Ungefähr, mit dem wir umgehen müssen, manch­mal lange Zeit. Immer wieder sind wir mit Grau­bereiche konfrontiert.

 

Wir retten uns bei deren Be­nennung mit Umschreibungen wie „zwischen allen Stühlen sitzen“ oder „nicht Fisch noch Fleisch sein“. Das klingt relativ harmlos.

 

Wer heftig Pubertierende kennt, einmal wilde Trauer erleben musste oder durch einen Unfall aus al­len vertrauten Bezügen gerissen wurde, weiß, dass es in die­sen Krisen um Leben und Tod geht. Sie können den einzelnen, eine Gruppe, ein Land in Chaos stür­zen. Und damit meine ich nicht ein bisschen Verwirrung, sondern Chaos als anarchischen Zustand.

 

Fortsetzung folgt...

 

 

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